Brutstimmung
Brutzeit ist Wutzeit wie es so schön heißt.
Auffangstationen erhalten jährlich viele Anfragen von Menschen, die ihre Papageien abgeben wollen – vor allem aufgrund hormoneller Veränderungen (Brutstimmung) im Frühjahr, wenn die Vögel anfangen zu kreischen, zu rupfen, obsessiv und aggressiv zu werden -was übrigens auch in Einzelhaltung durchaus vorkommen kann- .
Die Wahrheit ist:
Man kann nichts tun, um dieses Verhalten ganz zu stoppen. Es ist natürlich! Und das ist vielen Haltern vor der Anschaffung nicht bewusst.
Alles, was man tun kann, ist geduldig zu sein und folgende Schritte zu unternehmen, um das hormonelle Verhalten so weit wie möglich einzudämmen:
- Wenn einer oder gar beide Papageien anfangen zu beißen oder aggressiv werden dann erzwingen Sie kein Sozialverhalten mit Ihren Tieren. Lassen Sie die Vögel zunächst in ihrer Voliere, bis die Aufregung sich gelegt hat. Was natürlich nicht dazu führen darf, den Tieren keinen regelmäßigen Freiflug mehr zu gewähren.
- Überdenken Sie die Beleuchtung. Vögel brauchen künstliches oder echtes Sonnenlicht, um gesund zu bleiben – aber während des Frühlings löst die längere Sonneneinstrahlung dieses Nistverhalten aus. Reduzieren Sie also die Sonnenlichtzeit und stellen Sie sicher, dass die Papageien 12 Stunden ruhigen Schlaf bekommen (kein Fernseher, kein Licht, kein Lärm). Ein richtiger Schlafplan kann hormonell gesteuerte Vögel erheblich beeinflussen.
Wenn Ihre Papageien Orte suchen, an denen Sie sich verstecken können, z. B. hinter oder unter Schränken: beenden Sie es sofort, lassen Sie nicht zu, dass die Vögel ein Nest bauen.
- Spielzeuge überwachen: Vögel haben Lieblingsspielzeuge, wenn sie aber anfangen besitzergreifend zu werden, entfernen Sie das Spielzeug.
- Ändern Sie die Ernährung. Jetzt ist es an der Zeit, fett- und eiweißreiche Lebensmittel zu reduzieren.
- Verwenden Sie eine Stange statt die Papageien auf die Hand zu nehmen. Lassen Sie die Vögel nicht auf der Schulter sitzen, es besteht eine Verletzungsgefahr im Gesicht!
- Streicheleinheiten: (allgemein, nicht nur in dieser Zeit) Nur den Kopf streicheln. Das Streicheln an der Brust, den Schwanzfedern und Flügeln regt die Hormone an und bleibt dem Vogel-Partner als Sexualpartner vorbehalten.
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